Am Mittwoch, den 28. Februar, unternahmen wir, die 10. Klassen des Carlos, einen Ausflug nach Straßburg, um dort das Europäische Parlament zu besichtigen.

Nach Anreise mit dem Bus und den Sicherheitskontrollen ging es für uns hinein in das gläserne Rund. Dort durften wir einer Sitzung des Parlaments über die Stärkung der europäischen Außen- und Sicherheitspolitik beiwohnen, an der unter anderem Reinhard Bütikofer als deutscher Abgeordneter teilnahm.

Anschließend wurden wir in einem spannenden und persönlichen Vortrag über das Parlament informiert. So wurden uns die bevorstehende Europawahl und die Arbeit der Dolmetscher, die uns und den Abgeordneten zuvor die Sitzung verständlich gemacht hatten, nähergebracht.

Währenddessen hielt Julija Nawalnaja, die Witwe des vor kurzem in russischer Gefangenschaft verstorbenen Oppositionspolitikers Alexej Nawalny, nur wenige Räume von uns entfernt, im nun deutlich gefüllteren Plenarsaal, eine aufwühlende und emotionale Rede. In dieser bezeichnete sie Putin als Anführer einer organisierten kriminellen Gang. Weitere Sanktionen und Diplomatieversuche werden ihrer Meinung nach nicht helfen, stattdessen fordert sie die EU auf, sich mit den Millionen von Putin-kritischen Russen auseinander zu setzen und den Traum ihres Mannes zu verwirklichen. „Das Böse wird scheitern und die wunderbare Zukunft wird kommen.“  Wir verfolgten die Ansprache live und erfuhren, dass sie auch mit ihrem Mann und Kindern des Öfteren in Straßburg gewesen sei.

Es war eine gelungene Exkursion und es wurde genau der richtige Zeitpunkt für sie gewählt. Die Europawahl wird am 9. Juni dieses Jahres stattfinden. Für uns als Erstwähler war es interessant mit eigenen Augen zu sehen, wo man – immerhin zu einem kleinen Teil – mitgestalten kann und dazu zumindest ein wenig eine persönliche Bindung zu haben.

Jonas Pflanz, 10a

Exkursion ins Europa-Parlament Straßburg